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Was Spitzensportler an Unternehmer weiter geben können


Alexander Wieczerzak beim Vortrag über mentale Stärke & Leistungskultur – Impulse aus dem Spitzensport für Unternehmen

Spitzensport und Unternehmertum haben mehr gemeinsam, als man denkt: Druck, Verantwortung, ständige Veränderung. Ich kenne all das – nur eben von einer anderen Seite.


Fast zwei Jahrzehnte lang war mein Leben durchgetaktet. Ich war über die Hälfte des Jahres unterwegs: Trainingslager in Korea, China, Japan, Usbekistan, Kasachstan oder Aserbaidschan. Meist h

abe ich nur den Flughafen, das Hotel und die Wettkampfstätte gesehen. Dazwischen: zwei bis drei Einheiten täglich, Physio, ständiger Leistungsdruck für das Team und mich selbst. Heute stehe ich ganz woanders. In Meetings, auf Baustellen, vor Teams oder auf Speaker-Events. Ich arbeite im Familienunternehmen meines Bruders, begleite Kundenprojekte in der Metallbranche und spreche mit Unternehmen über mentale Stärke, Veränderung und Teamführung.


Was mich antreibt, ist immer noch dasselbe: Ich will wissen, wie ich unter Druck leistungsfähig bleibe und mental nicht den Faden verliere. Und genau darum geht es auch in Unternehmen.


Veränderung ist kein Risiko

Viele Menschen haben Angst vor Veränderung. Das ist menschlich. Im Spitzensport sind Veränderungen Alltag. Du kannst sie oft nicht beeinflussen, aber du kannst beeinflussen, wie du damit umgehst. Neuer Gegner? Neuer Bundestrainer? Neue Regel? Du musst dich anpassen. Schnell, konsequent, fokussiert.

Als ich meine Sportkarriere beendet habe, hätte ich es mir leicht machen können. Trainer werden, im System bleiben, weil es bequem ist. Stattdessen bin ich bewusst raus und habe neue Rollen angenommen. Ich will nicht in Bequemlichkeit leben. Für Unternehmen gilt dasselbe. Wer sich nicht bewegt, wird bewegt. Wer nicht verändert, wird verändert. Veränderung ist kein Risiko – sie ist das Spielfeld für Entwicklung und neue Chancen.

 

Mentale Stärke ist kein Talent – sie ist eine Entscheidung

Im Sport gibt es keine Ausreden. Kein „Ich bin heute nicht so gut drauf“ oder „Ich bin krank“. Einmal im Jahr ist Weltmeisterschaft, das wichtigste Turnier der Saison. Alles wird auf diesen Moment ausgerichtet. Niemand interessiert sich dafür, ob du schlecht geschlafen hast, krank bist, private Probleme hast oder jemand aus deiner Familie es nicht gut geht. Du stehst am Tag X auf der Matte und du musst abliefern. Alle schauen auf dich und du hast einmal diese Chance dich zu beweisen.

Ich habe oft verloren. Aber ich habe nie aufgegeben. Das konnte ich nie. Denn mentale Stärke ist nicht das, was du hast, wenn alles gut läuft, sondern das, was du abrufst, wenn alles wackelt.

In Unternehmen sieht man oft: Druck blockiert. Menschen gehen auf Sicherheit, Entscheidungen werden verschoben, Konflikte vermieden. Wer führen will, braucht gerade dann Zugriff auf Klarheit, Fokus und Entscheidungsstärke. Mentale Stärke lässt sich trainieren. Sie beginnt nicht bei Motivation, sondern bei Haltung.

 

Gewinner handeln, wenn andere zögern

Ich habe mein ganzes Leben nach einem Prinzip gelebt: Immer einen Schritt weiter gehen als andere. Nicht, weil ich besser bin, sondern weil ich bereit bin, Entscheidungen zu treffen, wenn andere noch abwarten.

Im Business bedeutet das:• Den nächsten Schritt gehen, obwohl der Weg noch unklar ist• Ein Projekt durchziehen, obwohl es unbequem wird• Verantwortung übernehmen, auch wenn niemand dich dazu auffordert

Viele reden über Agilität. Wenige leben sie. Im Spitzensport zählt das, was du tust, nicht das, was du vorhattest. Handlungsfähigkeit entsteht nicht durch Sicherheit, sondern durch Entschlossenheit.

 

Erfolg ist Teamarbeit

Kein Weltmeistertitel ist eine Einzelleistung. Auch meiner nicht. Du brauchst Trainer, Ärzte, Physios, Mentoren, Familie und manchmal auch die, die dir den Erfolg nicht gönnen. Im Team gewinnt man. Oder man gewinnt gar nicht.

Als wir letztes Jahr mit dem RTV Remscheid Deutscher Meister in der 1. Bundesliga wurden, lag das nicht an der Aufstellung oder Glück. Es war die Energie im Team. Die gemeinsame Vision. Der Wille, es zu schaffen, obwohl uns niemand ernst genommen hat. Wir haben früh gesagt: Es gibt keinen Plan B. Nur Plan A. Und jeder hat diesen Plan vertraut – alle zusammen.

 

Leistung sieht unterschiedlich aus

Heute begleite ich Kunden bei Metallweiser, leite Workshops mit Kindern, stehe als Speaker auf der Bühne und trainiere für HYROX. Das ist nicht vergleichbar mit einer Weltmeisterschaft. Aber es folgt denselben Prinzipien: Vision. Mut. Disziplin. Ehrgeiz. Dranbleiben.

Im Spitzensport lernst du, die letzten zehn Prozent selbst zu geben. Niemand sieht das von außen. Nur du. Und genau das macht am Ende den Unterschied. Diese Selbstführung ist Goldwichtig.

 

Was bleibt?

Keine bestimmten Trainingsmethoden, Tricks oder das reine Durchbeißen. Sondern:

  • Veränderung gestalten

  • Mentale Stärke trainieren

  • Klar führen, sich selbst und andere

  • Verantwortung übernehmen

  • Teamgeist leben


Ich arbeite mit Menschen, die etwas erreichen wollen. Im Business. Im Sport. Im Leben. Es geht das zu wollen. Jederzeit. Ohne Ausnahme.

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